Vom Schnee der vergangenen : Winter- und Adventgeschichten

Brandstetter, Alois, 2003
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Medienart Buch
ISBN 978-3-7017-1358-5
Verfasser Brandstetter, Alois Wikipedia
Systematik WEB - Importe aus Online-Katalogisierung
Verlag Residenz Verl.
Ort Salzburg
Jahr 2003
Umfang 131 S.
Altersbeschränkung keine
Auflage Neuaufl.
Sprache deutsch
Verfasserangabe Alois Brandstetter
Annotation Erinnerungen aus den Wintern der Kindheit und Jugendzeit des österreichischen Autors. (DR) Alois Brandstetters Winter- und Adventgeschichten spielen in den Jahren des Zweiten Weltkriegs und danach. Ort des Geschehens ist sein Geburtsort Pichl bei Wels mit dem Weiler Aichmühl, wo sein Elternhaus steht. Wer mit Brandstetters Werk vertraut ist, weiß, dass dieser Erzählungsband bereits 1979 bei Residenz erschien und nun in einer Neuauflage wieder erhältlich ist. Die Erinnerungen des Kindes, Jugendlichen und Studiosus führen in eine Zeit der Not zurück, in die Jahre des Zweiten Weltkriegs und des Wiederaufbaus, von denen der Klappentext euphemistisch als "den Jahren nach dem großen Krieg und der bösen Herrschaft" spricht - diese Formulierung verwundert, führt sie doch das Anliegen Brandstetters ad absurdum, Klartext zu reden. In seiner gewollt besserwisserischen, monologisierenden Art lässt er einen Icherzähler, der stark autobiografische Züge trägt, Anteil haben an Ereignissen, die unvergesslich sind: 1948 hat Mutter in der Vorweihnachtszeit das erste Radio aus Wels nach Hause gebracht - Anlass, um Vaters Ansichten über die Gefährlichkeit, den Feindsender während des Krieges zu hören, preis zu geben. Im Winter 1952 brach die Maul- und Klauenseuche aus und bescherte ein trauriges Weihnachtsfest, das "sozusagen nicht ums Verrecken" (S. 13) Weihnachtsstimmung aufkommen ließ. Der Heilige Abend 1946 bleibt in Erinnerung, weil die Flüchtlingsfamilie Weißhaupt eingeladen war und sich daran Fremdenfeindlichkeit einerseits und Assimilationswille andererseits darstellen lässt. Zu Weihnachten 1952 wurden die Glocken erstmals elektrisch geläutet, was bei der älteren Bevölkerung gar nicht ankam und den Pfarrer richtiggehend böse machte. - Alois Brandstetters Erzählstil zeichnet sich durch Humor und Ironie aus, er fügt der naiven Erinnerung stets die wissende Wertung bei. Begriffe aus der Mundart sind auch hier immer wieder Anknüpfungspunkt für Sichtweisen und für Kritik. Selbstironie durchzieht alle Texte, als würde sich der Autor im Icherzähler den Spiegel vorhalten. Eine vergangene Welt wird in diesen Erzählungen lebendig. Zeitgeschichte der eigenen Art. *bn* Martina Lainer

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